Multisensor-Frühwarnsystem

Lianziya (Abb. 1) ist eine Massive Felsenwand am Ufer des Yangtze Flusses in der Nähe des Drei-Schluchten-Damms in China. Aufgrund der aktiven geologischen Struktur, der Variation des Wasserspiegels und der menschlichen Eingriffe wie Kohlebergbau ist die Felsenwand unstabil und bedroht durch möglichen Einsturz sowohl die Bewohner der naheliegenden Dörfer und Städte, als auch den Yangtze Schiffsverkehr. Aus diesem Grund wird das PPP (Programme des projektbezogenen Personenaustauschs) Projekt veranlasst. Das Projekt wird sowohl von DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) als auch von CSC (China Scholarship Council) gefördert und ist eine Kooperation zwischen dem IIGS (Institut für Ingenieurgeodäsie) der Universität Stuttgart und der SGG (School of Geodesy and Geomatics) der Universität Wuhan in China. Das übergeordnete Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines kosteneffizienten automatisierten Multisensor-Frühwarnsystems. Dadurch können die Verluste, die durch möglichen Einsturz der Felswand entstehen, reduziert bzw. durch weitere Maßnahmen vermieden werden.

Für die Überwachung der Felsenwand wurden in den Jahren 2017 bis 2019 drei Messkampagnen von den Mitarbeitern beider Kooperationspartner durchgeführt. Dabei konnte die Zuverlässigkeit der Überwachungsergebnisse durch Einsatz von unabhängigen Messverfahren bei diesen Kampagnen erhöht werden. Es handelt sich bei diesen Messverfahren um GNSS (Global Navigation Satellite Systems), GB-SAR (Ground-based Synthetic Aperture Radar), TLS (Terrestrisches Laser Scanning), Tachymeter Messungen und UAV (Unmanned Aerial Vehicle). Die aktuelle Aufgabe im Rahmen des Projektes besteht darin, eine Software zur Fusionierung und Analyse der Messdaten verschiedener Messverfahren zu entwickeln.