Automatisiertes Fahren

Ein Beispiel aus den aktuellen Forschungsthemen

In den letzten Jahren haben die Anzahl und der Funktionsumfang an Fahrerassistenzsystemen in Neuwagen immer weiter zugenommen. Dadurch wird die Zukunftsvision des automatisierten Fahrens immer greifbarer.

Wichtige Voraussetzungen dafür sind unter anderem die Kenntnis der Position des Fahrzeugs und eine genaue digitale Straßenkarte. Die Position wird klassischerweise mit GNSS Systemen bestimmt. Damit aber auch im Tunnel oder zwischen Hochhäusern die Fahrzeugposition verfügbar ist, müssen weitere Sensoren verwendet werden. Diese ermöglichen die Positionsbestimmung wenn Satellitensignale zeitweise nicht verfügbar sind. Dafür kommen zum Beispiel Beschleunigungssensoren, Drehratenmesser,  Odometer oder Kameras zum Einsatz. Damit die gesamten Sensormesswerte kombiniert und zu einer einheitlichen Fahrzeugposition fusioniert werden können, werden zur Berechnung Kalman Filter verwendet.

Abb. 1: Prototyphafter Aufbau eines Multisensorsystems mit mehreren GNSS Antennen, Odometer, Korrelationsgeschwindigkeitssensor und Inertialsensoren
Abb. 2: Erfassung und Verarbeitung der Sensordaten

Kennt man die Position des Fahrzeuges, kann eine Straßenkarte genutzt werden und zum Beispiel die Route zu einem Zielort berechnet werden. Eine digitale Straßenkarte bietet aber noch viele weitere Informationen, die zum automatisierten Fahren genutzt werden können. Sie enthalten beispielsweise die vorgeschriebene maximale Geschwindigkeit, wodurch ein automatisiertes Fahrzeug zu jeder Zeit weiß wie schnell es fahren darf. Auch Fahrtrichtungsbeschränkungen auf den Straßen sind in den Kartendaten enthalten. Diese werden im Forschungsprojekt Ghosthunter und seinem Nachfolger Ghosthunter II verwendet, um ein Auffahren auf die Autobahn in falscher Richtung zu erkennen. So können zukünftige Autos erkennen, wenn der Fahrer ein verbotenes Manöver durchführt und ihn entsprechend warnen. Damit die entsprechenden Informationen aus der digitalen Straßenkarte aber entnommen werden können, muss die aktuelle Fahrzeugposition erst einmal  der richtigen Straße und dem richtigen Straßenabschnitt zugeordnet werden. Dieses Verfahren nennt sich Map Matching.

Mit den hier vorgestellten und weiteren Beiträgen zur Fahrzeugentwicklung wird die Zukunft des Straßenverkehrs auch von Geodäten mitgestaltet.

 
Abb. 3: Map Matching mit integierter Analyse ob sich das Fahrzeug noch auf der Straße befindet
Abb. 3: Map Matching mit integierter Analyse ob sich das Fahrzeug noch auf der Straße befindet
Abb. 4: Darstellung vom Ergebnis des Map Matchings mit Warnung für den Fahrer

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Dieses Bild zeigt Volker  Schwieger

Volker Schwieger

Prof. Dr.-Ing. habil.
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