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Girls Day 2025

4. April 2025

Girls' Day 2025 an der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie
[Bild: Girls Day ]

Am 03. April fanden im Rahmen des deutschlandweiten Girls' Day wieder vielfältige Mitmachaktionen an unserer Fakultät statt. Ziel des Aktionstags ist es, insbesondere Schülerinnen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern und ihnen spannende Einblicke in Bereiche zu ermöglichen, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind. Auch an unserer Fakultät möchten wir damit langfristig den Anteil von Studentinnen – aktuell nur 13,4 % im Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik – erhöhen und ein deutliches Zeichen setzen: Luft- und Raumfahrt ist für alle da – unabhängig von Geschlecht oder sozialer Herkunft.

Insgesamt konnten wir mit Angeboten an sechs Instituten rund 90 Schülerinnen die vielen Facetten der Luft- und Raumfahrttechnik näherbringen.

Am Institut für Flugzeugbau (IFB) lernten die Teilnehmerinnen mit spannenden Experimenten, wie Auftrieb an einem Flugzeugflügel entsteht und welche Kräfte beim Fliegen eine Rolle spielen. Sie erfuhren, wie Hubschrauber fliegen und beeindruckten mit eigenen Erklärungen, warum Modelle mit kleineren Rotorblättern schneller zu Boden sinken als solche mit größeren. Mit Papier bastelten sie selbst Leichtbaustrukturen, wie sie im modernen Flugzeugbau verwendet werden. In der IFB-Werkstatt konnten sie hautnah erleben, wie Maschinen zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen arbeiten. Zum Abschluss setzten die Schülerinnen ihr neu gewonnenes Wissen in die Praxis um: Sie bauten eigene Modellgleiter und testeten im Freien, mit welcher Konfiguration und Wurftechnik ihre Flugzeuge am besten fliegen.

Am Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) erhielten 28 Schülerinnen spannende Einblicke in die Welt der Raumfahrt. Nach einem mitreißenden Vortrag über den Nutzen und die Vielseitigkeit der Raumfahrt konnten sie selbst eine Raumkapsel steuern und eigene Kommandos an einen Satelliten senden. In der Werkstatt stellten sie ihre handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis, indem sie Kreisel aus Schrauben fertigten. Im Anschluss lernten sie, wie Magneten in der Raumfahrt eingesetzt werden. Darüber hinaus konnten sie kleine Satelliten basteln, die Internationale Raumstation (ISS) in Virtual Reality erkunden und die Wirkung eines gyroskopischen Kreisels spielerisch erleben. Besonders eindrucksvoll: Mit klobigen Raumhandschuhen versuchten sie, scheinbar einfache Aufgaben wie das Aktivieren eines Schalters oder den Wechsel einer Glühbirne zu meistern – ein echter Perspektivwechsel!

Am Institut für Luftfahrtsysteme (ILS) drehte sich für 15 Forscherinnen von morgen alles um die Computer, die zu einem Flugzeug gehören. Dazu durften zunächst alle selbst erleben, wie man einen Airbus A320 fliegt: Innerhalb von 2 Stunden wuchs ihr Respekt vor dem Flugzeug und der Arbeit der Piloten enorm. Höhepunkt des Tages war der Bau eines kleinen Spaceshuttles: nach dem Löten und Crimpen von Kabeln kam dann das Verbinden von allem in die richtige Position. Bei der anschließenden Programmierung des Shuttles kam dann wieder der Computer zum Zug. Stolz präsentierten die Teilnehmerinnen am Ende ihre selbstgebauten Mini-Spaceshuttles – und starteten damit symbolisch ihre eigene Reise in Richtung Technikstudium.

Das Institut für Aerodynamik und Gasdynamik (IAG) brachte den Schülerinnen die Kraft des Windes näher. Dazu haben sie sich die Umströmung von verschiedenen Körpern im Windkanal angeschaut. Jede Teilnehmerin bekam dann ein Auto aus Kunststoff, dessen Form  nach der Messung des Widerstands "aerodynamisch" angepasst werden musste. Mit Werkzeugen wie Sägen, Feilen und Schleifpapier konnten alle dann ihrer Fantasie freien Lauf lassen, um ihren Autos die unterschiedlichsten Formen zu geben. Anschließend wurden die Autos wieder im Windkanal vermessen und die "Performance" konnte neu bewertet werden. Im Böenwindkanal konnte alle am eigenen Körper die Kraft des Windes erfahren und auch in einem kleinen Wasserkanal und mit einer Seifenblasenmaschine wurde die Strömungsmechanik ein wenig greifbarer gemacht.

Am Institut für Statik und Dynamik (ISD) konnten 15 Schülerinnen unter dem Motto „Unterwegs mit Mechanik“ die selbst experimentieren und Versuche zu Mechanik hautnah erleben. Das Programm startete mit einer Reihe von anschaulichen Experimenten im Mechaniklabor, bei denen die Grundlagen der Statik und Dynamik spielerisch und praxisnah vermittelt wurden. Höhepunkte waren Experimente mit rotierenden Systemen, wie einem Gyroskop und einem Drehrad auf einem Drehstuhl, sowie Demonstrationen zum statischen Gleichgewicht und zur Bewegung von Doppelpendeln. Besonders beeindruckend war die Vorführung der biaxialen Prüfmaschine, mit der reale Materialien unter zweidimensionaler Belastung getestet werden können. Den Abschluss bildete eine praktische Einheit zur Werkstoffkunde, in der verschiedene Materialien getestet und verglichen wurden. 

Alles in allem freuen wir uns sehr über das große Interesse und die tolle Resonanz. Der Girls' Day ist für uns ein wichtiger Baustein, um junge Talente für Luft- und Raumfahrt zu gewinnen. Wir hoffen, viele der Teilnehmerinnen bald als Studentinnen an unserer Fakultät willkommen heißen zu dürfen!

 

Ein Mädchen steht im Windkanal
Zwei Mädchen sitzen im Cockpit eines Flugsimulators
Eine Gruppe von Mädchen vor einer Maschine zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen
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